Verleihung Abwasser-Innovationspreis 2022

12. Dezember 2022: 400.000 Euro Preisgeld für das gKU Abwasserdienstleistung Donau-Wald

ABWASSER-INNOVATIONSPREIS 2022 FÜR INTERKOMMUNALES PROJEKT VERLIEHEN

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz verleiht alle zwei Jahre den Abwasser-Innovationspreis. Obwohl in Bayern die Erschließung mit öffentlichen Kanälen und die Reinigung des Abwassers nach dem Stand der Technik nahezu abgeschlossen ist, stehen zukünftig die Sanierung der rund 2.500 Kläranlagen und mehrerer 1.000 Kilometer Kanalnetz im Fokus. Mit dem Innovationspreis will der Freistaat Bayern die Entwicklung und den Einsatz innovativer Technologien und Verfahren fördern.

Am 08.12.2022 wurde im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz die diesjährige Preisverleihung durch Herrn Staatsminister Thorsten Glauber durchgeführt.

In seinem Grußwort betonte er, dass mit dem Innovationspreis die Abwasserentsorgung und damit die kommunale Leistung, die als selbstverständlich betrachtet wird, ins Rampenlicht gestellt wird.

Bei der Abwasserentsorgung geht es um nicht weniger als den Erhalt einer der wertvollsten Einrichtungen einer Kommune.

Damit das Netz der Daseinsvorsorge auch in Zukunft verlässlich funktioniert, braucht es neben ausreichender Finanzmittel auch gute Idee, modernste Technik und neue Modelle der Zusammenarbeit.

Dabei betont er auch, dass wir in Bayern trotz der enormen Herausforderungen wie z.B. mit den Unsicherheiten bei der Energieversorgung, den Folgen des Kriegs, dem Klimawandel, den immer häufig auftretenden Wetterextremen, Inflation und Lieferengpässen die Wasserver- und Abwasserentsorgung auf sichere Füße stellen müssen, ohne dabei Abstriche in der Qualität hinzunehmen. Der Erhalt dieser Infrastruktur wird zunehmend zu einer Herkulesaufgabe.

Um die Dimension vor Augen zu führen. Allein die öffentlichen Leitungslängen in Bayern für Wasser- und Abwasser würden eine 5malige Erdumrundung erreichen. 36 Milliarden Euro haben allein die Kommunen für die Abwasseranlagen in den letzten 50 Jahren investiert.

Als Fan des Abwasserinnovationspreises sieht Staatsminister Glauber den erforderlichen Schwung verbunden mit zwei großen Chancen. Mit dem Preis werden zum einen Kreativität und Innovationskraft honoriert und können mit der Förderung diese innovativen Projekte umgesetzt werden. Zum anderen werden mit der Verleihung des Preises Leuchtturmprojekte bayernweit bekanntgemacht und somit anderen Kommunen Blaupausen zum Nachmachen geliefert.

Nur ein Projekt wurde in diesem Jahr von der siebenköpfigen Fachjury aus Wissenschaft und Verwaltung aus den eingegangenen Bewerbungen ausgewählt. Eine schwere Aufgabe, so Staatsminister Glauber, da die Jury hier eine große Verantwortung annimmt.

 

In seiner Laudatio gratulierte Staatsminister Glauber dem gKU Abwasserdienstleistung Donau-Wald als diesjährigen und einzigen Preisträger.

Nach Feststellung der Jury ist das Projekt innovativ, bündelt KnowHow und Ressourcen und fördert die interkommunale Zusammenarbeit. Er selbst konnte sich bei seinen Besuchen in der Gründungsphase sowie am 06.10.2021 in Niederwinkling davon überzeugen.

Bemerkenswert ist die vielen Kommunen sowie die landkreisübergreifende Zusammenarbeit der 17 Kommunen aus den Landkreisen Straubing-Bogen  und Deggendorf.

Das Gebiet umfasst rund 48.000 Einwohner und ein Kanalnetz über 700 km Länge.

Leistungsschwerpunkt des gKU Abwasserdienstleistung Donau-Wald ist die Unterstützung der Gemeinden bei der ressourcenschonenden Kanal-Reinigung, -inspektion und –sanierung. Mit den eingesetzten Mitteln wird der Sanierungsbedarf festgestellt und ein entsprechendes Sanierungskonzept erarbeitet. Mögliche Synergien bei der gemeinschaftlichen Planung der Schadensbehebung können dann auch effektiv umgesetzt werden.

Darüber hinaus umfasst das Leitungsangebot in Form eines Baukastenprinzips auch die Unterstützung im Bereich der Bauleitplanung, beim Wasserrecht sowie im Bereich des Hochwasserrisikomanagements.

Staatsminister Glauber hob besonders den innovativen Gedanken des Projektes und die Übertragbarkeit auf andere Gemeinden hervor.
 

Es handelt sich hier nicht um eine Anlagenplanung, sondern vielmehr um die Schaffung einer Organisations- und Betriebsstruktur zur Kanalinstandhaltung in ländlichen Räumen. Die interkommunale Zusammenarbeit ist für kleinere Gemeinden im ländlichen Raum bei vielfältigen Herausforderungen (Mobilitätswende, Klimaschutz, Bevölkerungsentwicklung, Ressourcenschutz und Umweltschutz) sinnvoll.

Aufgrund der kleinteiligen Struktur der Abwasserentsorgung in Bayern und der immer knapper werdenden Personal- und Finanzressourcen ist ein Zusammenschluss von Betreibern zu größeren Einheiten zu begrüßen. Der Zusammenschluss zu dem gKU Donau-Wald ist ein positives Beispiel für eine Vielzahl von Gemeinden, um Kanalsysteme professionell und effizient und dennoch in Eigenregie zu betreiben.

Dafür erhält das gKU Donau-Wald Fördermittel in Höhe von 60 % der Erstausstattung, maximal 400.000 €.

Mit der Überreichung der Urkunde an den Vorstand des gKU, Herr Johann Buchmeier, sowie den 17 beteiligten Gemeinden, vertreten durch ihre 1. Bürgermeisterin bzw. Bürgermeistern bedankte sich Staatsminister Glauber für den Innovationsgedanken, die Bereitschaft, neue Wege zu gehen und den Beitrag zu einem guten und sicheren Leben in Bayern.

Anschließend bedankte sich Verwaltungsratsvorsitzender Ludwig Waas und Bürgermeister der Sitzgemeinde Niederwinkling im Namen seiner Bürgermeisterkollegin und –kollegen beim Bayerischen Staatsminister Thorsten Glauber und den zuständigen Mitarbeitern im Ministerium, bei der Regierung von Niederbayern, namentlich bei Herrn Regierungspräsident Rainer Haselbeck, bei den zuständigen Sachbearbeitern des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf, insbesondere bei Herrn Michael Franz sowie beim Bayerischen Gemeindetag, hier insbesondere bei Frau Dr. Thimet und Herrn Dr. Gaß  für die sehr konstruktive, vertrauensvolle und fachliche Begleitung und Unterstützung bei diesem Projekt. Diese Fachstellen waren stets mit Rat und Tat zur Stelle und haben ihren gewichtigen Teil dazu beigetragen. Begleitet wurde der Gründungsprozess von Christian Pfeffer, Vorstand des bereits existieren KU Niederwinkling, dass das gkU verwaltungstechnisch betreut.

Mit Vorstand Hans Buchmeier hat das gKU auch einen sehr kompetenten und motivierten Vorstand gefunden, der mit seinem Knowhow und Fachwissen, seinen Ideen und Visionen eine nicht wegzudenkende Stütze ist.

Ein sehr großer Dank geht natürlich an die 17 Trägerkommunen mit ihren Bürgermeistern sowie den jeweiligen Gemeinderäten, die diese Interkommunale Zusammenarbeit mit ihrer Bereitschaft und ihrem Vertrauen überhaupt erst möglich gemacht haben.