Bundesentscheid 2019

Unser Dorf hat Zukunft

Bundes-Silber für Niederwinkling

Entscheidung der Bundesbewertungskommission ist gefallen!

Am Donnerstag mittag kam der mit Spannung erwartete Anruf der Bundeskommission unter Leitung von Herrn Dr. Kubat und Herrn Henke mit der Verkündung der Entscheidung.

Silber geht an die Gemeinde Niederwinkling.

Zu diesem Zeitpunkt war das Bürgerhaus in Niederwinkling bereits von den Besuchern bevölkert, die mit Spannung auf das Ergebnis warteten.

Nachdem sich Niederwinkling in den letzten drei Jahren auf der Kreis- und Bezirksebene auch im letztjährigen Landesentscheid mit zwei weiteren Dörfern durchgesetzt hat, musste man sich mit 29 weiteren Dörfern auf Bundesebene der 15köpfigen Fachjury stellen.

Am 18. Juni 2019 machte sich die Budesbewertungskommission auf, die 30 Dörfer bzw. Gemeinden in ganz Deutschland verteilt zu besuchen, die sich in einem dreijährigen Wettbewerbsverfahren durchgesetzt haben. 4.000 km wurden dabei bis zur Verkündung ihrer Entscheidung zurückgelegt.

Die 4jährige spannende, interessante und aufregende Reise von der ersten Bewerbung Niederwinklings auf Kreisebene bis zur Verkündung der Entscheidung geht zu Ende.

Für uns war es eine beeindruckende und nachhaltige Erfahrung. Aber auch viele neue Ideen und Konzepte sind entstanden, mit denen wir in unsere gemeinsame Zukunft in Niederwinkling gehen werden.

Eines aber ist für uns von herausragender Bedeutung. Unsere Dorfgemeinschaft hat in diesen vier Jahren gezeigt, warum wir so stolz auf unser Winkling und auf unsere Winklinger sind.

Am 24. Januar 2020 findet dann die feierliche Verleihung in Berlin anlässlich der Grünen Woche statt.

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.

Besuch der Bundeskommission

Als eines der letzten Gemeinden auf dem Bereisungsplan traf am Montag, den 8.7.2019 die Bundeskommission pünktlich im 11 Uhr am Dorfplatz bei herrlichem weiß-blauen Himmel und Sonnenschein aber doch angenehmen Temperaturen ein.

Stimmungsvoll und in lockerer Atmosphäre wurden die Jurymitglieder von 1. Bürgermeister Waas und vom „Winklinger“ – dargestellt von Uli Kizak, musikalisch umrahmt vom Winklinger Musikverein empfangen. Unter großer Beteiligung der über 30 Vereine, Institutionen, Behördenvertreter und Gemeindebürgern, begab sich nach den Grußwörtern von Bürgermeister Waas, der stellv. Landrätin Frau Barbara Unger und dem Juryvorsitzenden Dr. Reinhard Kubat die Jury unter Begleitung des Winklingers auf eine Reise durch den Ort.

Die Stationen waren hier beginnend vom Dorfplatz mit dem Bürgerhaus  die Pfarrkirche St. Wolfgang, und anschließend das neue Pfarrheim. Pfarrer Wieser und Kirchenverwalter Gilch Xaver informierten hier über den historischen Hintergrund der Pfarrei sowie die vielfältigen Kooperationen mit der Gemeinde sowie über das vielfältige und das bereichernde kirchliche Angebot. Nächste Station war das Heizwerk für die Nahwärmeversorgung sowie der prächtig blühenden Schullehrgarten.

Beeindruckt waren die Jurymitglieder dann auch von dem Projekt „Grundmusikalisierung“ in der Grundschule Niederwinkling, dass die Kinder mit ihrer Elementarmusikpädagogin Steffi Kreilinger eindrucksvoll darstellten. Aus dem geführten Dialog von stellv. Schulleiter Ralph Sturm und den Kita-Leitungen Frau Riedl Claudia sowie Sibylle Attenberger konnten die Jurymitglieder das vielfältige Angebot und die hervorragende Zusammenarbeit dieser beiden Einrichtungen viele wichtige Informationen sammeln.

Beim weiteren Rundgang über den Sportplatz zum Freibad kam große Bewunderung über das vom FC Niederwinkling veranstaltete Jugendturnier mit rund 80 Mannschaften aus dem ostbayerischen Raum zum Ausdruck.

Anschließend führte der Winklinger die Jury in das Freibad, wo er eingangs die Doppeldeutigkeit erläuterte. Zum einen ist es Baden im Freien, also ohne Dach, und zum anderen ist der Eintritt frei.

Ebner Markus von der Wasserwacht berichtete anschließend umfangreich über das vielfältige Angebot der Wasserwacht während gerade ein Schwimmkurs stattfindet und Taucher das Retten im Wasser üben.

 

Auf benachbarten OGV-Gelände waren Schulkinder gerade mit der Pflege der von ihnen eingepflanzten Obstbäume beschäftigt. Die Besucher wandelten anschließend auf schmalen Mähpfaden durch eine große Blühwiese. OGV-Vorsitzender Kizak und Imker Wagner informierten hier über Insektenhotels, Imkerei und Vereinsaktivitäten.

Auf der folgenden Busfahrt durch ein Baugebiet in das Industrie- und Gewerbegebiet erhielten die Jurymitglieder viele Informationen zum Thema Grünflächen, Oberflächenentwässerung und Hochwasserentlastung, Baugestaltung und –entwicklung. Abwechselnd informierten hier Gemeinderat Dominik Langner, Christian Illner und Bürgermeister Waas über die einzelnen Themengebiete. Beeindruckend zeigten sich die Jurymitglieder auch von dem Parkhaus im Industrie- und Gewerbegebiet, das höchst ungewöhnlich ist für ein Dorf aber ein hervorragendes Beispiel für flächenschonenden Umgang.

Zum Finale des fast dreistündigen Rundgangs begrüßte das Storchenpaar auf dem Winklinger Wahrzeichen, dem ehemaligen Molkerei-Kamin, alle Teilnehmer des Rundgangs.

Der Winklinger stellte zunächst auf einer Aussichtsplattform die einzelnen Einrichtungen und Gebäude vor, bevor dann die Gemeindebücherei St. Wolfgang mit ihren vielen ehrenamtlichen Helferinnen besucht wurden.

Im Mehrzwecksaal endete der Rundgang bei einer Brotzeit und einem inszenierten „Dorfratsch“ von Ilona Rybak und Christian Pfeffer, die noch einmal rückblickend und untermalt mit Bildern alles Wichtige zusammengefasst haben.

Mit dem von Kellermeier Günter getexteten und von Maria und Christian Kerschl vertonten Winkling-Lied, dass ebenfalls mit einem emotionalen Videoclip, produziert von Sören Rybak und Christian Heigl, untermalt wurde, endete die Niederwinklinger Präsentation.

Zur bayerischen Brotzeit wurde dann von den Winklinger Landfrauen eigens für diesen Tag und frisch zubereitetes Schmalzgebäck als kulinarisches Schmankerl verteilt.

In der abschließenden Ansprache des Juryvorsitzenden Herrn Dr. Reinhard Kubat brachte er zum Ausdruck, wie stark beeindruckt die Jury von der Präsentation war. Er sprach von der unglaublichen Kraft dieses Ortes und ihm keine Anregung einfiel, die er der Gemeinde mit auf dem Weg gebe könnte.

Mit der Verkündung der Juryentscheidung über die einzelnen Medaillen endet dann der 26. Dorfwettbewerb. 

Gesucht waren Ideen und innovative Projekte zur Gestaltung eines attraktiven dörflichen Lebens. Mit der Teilnahme sollten die Dorfbewohner zeigen, welche Themen sie vor Ort bewegen und was die Entwicklung und das Zusammenleben in ihrem Dorf auszeichnet. Angesichts des demografischen Wandels, der wirtschaftlichen und klimatischen Veränderungen - aber auch der Migration - sind Gemeinschaft und Zusammenhalt ein hohes Gut, das es zu stärken gilt.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ehrt mit dem Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" alle drei Jahre bürgerschaftliches Engagement und macht positive Entwicklungen in ländlichen Regionen sichtbar.

 Seit 1961 steht der Wettbewerb unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Seit 1993 werden in dem traditionsreichen Bundeswettbewerb die Teilnehmerdörfer der alten und neuen Bundesländer gemeinsam bewertet. Der Bundesentscheid 2016 wurde erstmals als Teil des neuen "Bundesprogramms Ländliche Entwicklung" durchgeführt