„Leuchtturmprojekt für Bayern“
Niederwinkling. Als „Leuchtturmprojekt für Bayern“ hat Umweltminister Thorsten Glauber das neue gemeinsame Kommunalunternehmen (gKU) Abwasserdienstleistung Donau-Wald gewürdigt. Bei seinem Besuch in Niederwinkling am Mittwochabend sagte Glauber den versammelten Verwaltungsräten außerdem die Unterstützung des Ministeriums bei dem gemeinsamen Projekt zu.
Bürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzender Ludwig Waas begrüßte zu Beginn der Veranstaltung neben den Bürgermeistern der anderen 16 Mitgliedsgemeinden die Landtagsabgeordneten Manfred Eibl (FW) und Josef Zellmeier (CSU) sowie als Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf Behördenleiter Michael Kühberger und den zuständigen Sachbearbeiter Michael Franz.
Überblick über die Entstehung
Waas gab anschließend einen Überblick über die Entstehung des Kommunalunternehmens: Bereits kurz nach der Kommunalwahl 2020 hatte eine Kerngruppe aus rund fünf Gemeinden erste Überlegungen zu einer möglichst effizienten Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben zur Eigenüberwachung und möglicher Sanierungsmaßnahmen angestellt.
Im Juli 2020 wurden bei einem Besuch des Umweltministers in Niederwinkling bereits Umsetzungs- und Fördermöglichkeiten diskutiert. Nachdem zwischenzeitlich bis zu 21 Gemeinden an den Planungen beteiligt waren, traten dem Unternehmen, das offiziell am 1. September gegründet wurde, schließlich insgesamt 17 Kommunen aus den Landkreisen Straubing-Bogen und Deggendorf bei.
Dringliche Pflichtaufgabe
Der Vorstand des Unternehmens, Hans Buchmeier, erläuterte dem hohen Gast die Ausgangssituation in den Gemeinden und die wichtigsten Ziele des gKU: Die stetige Überwachung und Instandhaltung der Abwassernetze sei nicht nur gesetzliche Pflichtaufgabe der Kommunen, sondern gewinne durch den Klimawandel und die zunehmende Belastung des Grundwassers zusätzliche Dringlichkeit.
Allein in den 17 beteiligten Kommunen dringen laut Buchmeier pro Jahr 1,3 Millionen Fremdwasser – also eigentlich sauberes Grundwasser – in durch Undichtigkeiten in die Abwasserleitungen ein. „Dadurch machen wir nicht nur wertvolles Trinkwasser unnötig zu Abwasser, wir verbrauchen auch enorm viel Energie“, erklärte Buchmeier: Mehr als 500.000 Kilowattstunden Strom würden so in den beteiligten Gemeinden jedes Jahr unnötig beansprucht.
Mehr Wertschätzung für Wasser
Umweltminister Thorsten Glauber zeigte sich nach eigenen Worten „begeistert“ vom Konzept des neuen Kommunalunternehmens: Dass es gelungen sei, das vielfach anzutreffende Kirchturmdenken zu überwinden und so Synergieeffekte zu nutzen, sei vorbildlich. Die Kooperation über Landkreisgrenzen hinweg wirke als ein „Leuchtturmprojekt für Bayern“, betonte Glauber.
Auch der Minister wies abschließend noch einmal eindringlich auf die Notwendigkeit hin, dem Wasser mehr Wert beizumessen: „Auch in Pandemiezeiten kam dieses wichtigste Lebensmittel in höchster Qualität zuverlässig aus unseren Leitungen.“ Die vielfach sinkenden Niederschlagsmengen machten erhöhte Anstrengungen zum Schutz der vorhandenen Wasserkörper notwendig.
Verwaltungsratsvorsitzender Ludwig Waas überreichte dem Umweltminister abschließend als Gastgeschenk einen gravierten Kugelschreiber, verbunden mit einem Wunsch für das gKU: „Damit können Sie gleich die Bewilligungsbescheide für unsere Förderanträge unterschreiben.“