Bürgerversammlung 2022

23. Mai 2022: Hohe Investitionstätigkeit der Gemeinde

Niederwinkling:  (ek) Die diesjährigen Bürgerversammlungen der Gemeinde Niederwinkling am Donnerstagabend im Feuerwehrhaus in Waltendorf, am Dienstagabend im Gemeinschaftshaus in Welchenberg und am Freitagabend im Dorf- und Begegnungszentrum in Niederwinkling waren gut besucht. VG-Geschäftsstellenleiter Andreas Ranker beziehungsweise die stellvertretende Geschäftsstellenleiterin Veronika Schwarz berichteten über die Neustruktuierung der Verwaltung und gaben die neuesten Zahlen, Daten und Fakten der Gemeinde bekannt. Bürgermeister Ludwig Waas informierte über die getätigten und bevorstehenden Investitionen.

Zum 31.12.2021 hatte die Gemeinde Niederwinkling 3.018 Einwohner, hiervon 2.914 mit Erstwohnsitz und 104 mit Nebenwohnsitz. Im Jahre 2021 gab es 39 Geburten, 20 Eheschließungen, 25 Sterbefälle und 22 Kirchenaustritte. Die Kinderkrippe „Winklinger Nesterl“ und die Kindertagesstätte „Storchennest“ sind voll ausgelastet. In der Kinderkrippe stehen in vier Gruppen 48 Plätze zur Verfügung; alle Vormittagsplätze sind belegt. Im Kindergarten werden aktuell 111 Kinder betreut; durch den Erweiterungsbau wird auf 155 Plätze aufgestockt. Die Gemeinde Niederwinkling  trägt das Defizit für die Kinderbetreuung mit jährlich rund 1.000.000 Euro. Die Grundschule Niederwinkling-Mariaposching hat im Schuljahr 2021/2022 157 Schüler, hiervon 91 aus Niederwinkling; die Mittagsbetreuung wird sehr gut angenommen. In Niederwinkling herrscht eine rege Bautätigkeit, im letzten Jahr wurden 89 Baugesuche eingereicht. In der gesamten Verwaltungsgemeinschaft Schwarzach sind derzeit rund sechzig Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht, die bestens unterstützt werden. Besonderer Dank gilt den Bürgern, die Wohnraum zur Verfügung gestellt haben. Eine Grundsteuerreform steht an, wobei die Grundstücke neu bewertet werden. Die Grundsteuererklärung hat im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Oktober 2022 gegenüber dem Finanzamt zu erfolgen. Ein Erfolg ist auch die Gemeinde-App, die derzeit von rund 1.100 Einwohnern benutzt wird.

VG-Geschäftsstellenleiter Andreas Ranker erläuterte den Haushaltsplan 2022. Im Jahre 2022 hat die Gemeinde Niederwinkling einen Rekord-Haushalt in Höhe von 34.685.010 Euro aufgestellt, der sich auf 18.652.000 Euro im Verwaltungshaushalt und auf 16.033.010 Euro im Vermögenshaushalt aufgliedert. Als grösste Einnahmeposten wurden veranschlagt, die Gewerbesteuer mit 10.000.000 Euro, der Einkommensteueranteil mit 1.700.000 Euro und der Umsatzsteueranteil mit 800.000 Euro. Hauptausgabe ist die Kreisumlage, die sich auf 6.100.000 Euro beläuft. Eine Neukalkulation der Wasser- und Abwassergebühren war erforderlich. Die Wasserverbrauchsgebühr wurde auf 1,34 Euro pro Kubikmeter und die Abwassergebühr auf 2,51 Euro pro Kubikmeter festgesetzt.  

Bürgermeister Ludwig Waas informierte die Bürger recht ausführlich über die Investitionstätigkeit der Gemeinde. Mit der Ausweisung eines Baugebietes wurde im Ortsteil Welchenberg ein großer Wunsch erfüllt. Die Grundstücksverhandlungen sind bereits abgeschlossen. Auf der Planskizze sind 22 Bauparzellen vorgesehen. Klärungsbedarf besteht noch für die Ableitung des Wassers. Weitere Maßnahmen in Welchenberg sind der Neubau der Wasserversorgung, die mit dem Glasfaseranschluss kombiniert wird, sowie die Sanierung der St. Mauritius-Straße. Über die Errichtung des Mobilfunkmastens in Haag informierte Christian Schilling von der Firma Vodafone. Bei Messungen der Bundesnetzagentur wurden in diesem Bereich Defizite festgestellt. Für den Mobilfunkmasten, der unter anderem mit modernster 5G-Technik ausgestattet wird, gibt es eine Förderung bis zu 90 % der Kosten. Nach der Baugenehmigung bis zur Inbetriebnahme ist mit einer Bauzeit von einem Jahr zu rechnen. Die Gemeinde übernimmt den Bau; ein Kooperationsvertrag zwischen Gemeinde und Vodafone wird abgeschlossen. 

In Waltendorf geht der Hochwasserschutz in die letzte Bauphase und es wird bald wieder Baumöglichkeiten im Poldergebiet geben. Bürgermeister Waas erläuterte den Planablauf des Donauausbaues; die Gemeinde hat eine Beteiligtenleistung von rund 350.000 Euro zu zahlen. Der Radweg von Pfelling nach Waltendorf verläuft auf dem Damm; der Kostenanteil der Gemeinde hierfür beträgt 60.000 Euro. Für die Feuerwehr wurde eine neues Fahrzeug angeschafft; Kostenpunkt rund 130.000 Euro. Anstehende Maßnahmen sind der Breitbandausbau in der Ortschaft Waltendorf sowie die Planung des Rettungszentrums mit Donauerlebnisraum, einer neuen Zufahrtsstraße und Parkmöglichkeiten. Ein flacher Zugang zur Donau wird gewährleistet. Die hierfür notwendigen Grundstücksflächen hat sich die Gemeinde gesichert.     

Anstehende Maßnahmen in Niederwinkling sind der Ausbau der Fellingerstraße mit Sanierung des Mischwasserkanals, die Errichtung eines „Sozialen Wohnungsbaus“ in Lauterbach und die Erweiterung des Kindergartens „Storchennest“. Die größte Maßnahme in den nächsten zwei Jahren ist sicherlich der Ausbau der Breitbandversorgung mit einem Kostenvolumen von rund 5.000.000 Euro. Der Gemeinderat hat sich für das Betreibermodell entschieden. Die Gemeinde baut das Leitungsnetz und verpachtet es dann an den Netzbetreiber. Die Vergabeentscheidung erfolgt demnächst. Jedes Haus erhält einen Glasfaseranschluss, die Kosten trägt die Gemeinde. Die Maßnahme wird von der Gemeinde vorfinanziert; die Förderung beträgt 90 %.

Die Außenbereiche der Gemeinde Niederwinkling wurden bereits mit Hochgeschwindigkeitsnetzen versorgt. Die Kosten für die um die 92 Anschlüsse betrugen rund 1.000.000 Euro; hierfür musste die Gemeinde rund 400.000 Euro Eigenmittel aufwenden. Auch der Bau eines Nahwärmenetzes vom Industriegebiet bis in das Dorf mit Anschluss an das bisherige Heizwerk ist geplant. Das Bürgerinteresse wird derzeit erkundet; auch für den Industriebereich. Die Einspeisung erfolgt durch einen neuen Betrieb, der sich im Industriegebiet „Schaidweg-Nord“ ansiedelt. Im Sommer erfolgt die Sanierung der Staatsstraße von der Autobahn bis zum Ortsausgang „Kläranlage“. Die Glasfaserleitungen werden hierbei gleich mitverlegt. Das Industrie- und Gewerbegebiet „Schaidweg-Nord“ wird erweitert. Weitere Betriebsansiedlungen wurden in die Wege geleitet. Für die Freiwillige Feuerwehr Niederwinkling wird ein Versorgungslastwagen angeschafft. In die Grundschule und Turnhalle werden Lüftungsanlagen eingebaut. Das Freibad wurde mit einer neuen Beckenplane ausgestattet. Die Fertigstellung der kreativen Dorfwerkstatt mit einen Kostenvolumen von rund 1.800.000 Euro steht bevor. Beim Bürgerhaus wird eine E-Ladestation installiert. Der „Soziale Wohnungsbau“ am Kiefernweg 29 ist fertiggestellt; die Wohnungsvergabe ist bereits erfolgt. Das Bauleitplanverfahren für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „SO Solarpark Haid“ ist eingeleitet, eine Bürgerbeteiligung ist vorgesehen. Auch eine Planskizze des geplanten Baugebietes „Weinberg-Nord“ (ehemaliges Dorfner-Anwesen) wurde vorgestellt. Das gemeinsame Kommunalunternehmen „gKU Abwasserdiesntleistung Donau-Wald“ wurde gegründet. Siebzehn Gemeinden sind daran beteiligt, der Sitz ist in Niederwinkling. Auch die Vereine werden von der Gemeinde bestens unterstützt. Schließlich hob Bürgermeister Ludwig Waas noch die gute Zusammenarbeit mit der Kirchenverwaltung hervor. Ein Segen für die Gemeinde ist das Kommunalunternehmen, das in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung hervorragende Arbeit leistet, so seine Worte.