November 2022
Niederwinkling: (ek) Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend im Bürgerhaus informierte Bürgermeister Ludwig Waas den Gemeinderat über den neuesten Sachstand betreffend Glasfaserausbau und Nahwärmenetz Niederwinkling. Im Anschluss an die Sitzung wurde die Kreative Dorfwerkstatt besichtigt, die nun fertiggestellt ist.
Der Gemeinderat stimmte dem Baugesuch der Firma Viega auf Errichtung eines Silos für Kunststoffgranulat in der Bernrieder Straße zu. Vom Landratsamt Straubing-Bogen wurde der Firma Max Streicher GmbH auf Antrag die wasserrechtliche Erlaubnis für die Durchführung einer Tiefenbohrung für das Einbringen einer Erdsonde in der Bernrieder Straße erteilt; der Gemeinderat nahm hiervon Kenntnis. Des weiteren stimmte der Gemeinderat dem Bauvorhaben einschließlich der erforderlichen Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes der Firma dkCleanEnergy auf Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Erzeugung von Strom und Prozesswärme durch den Einsatz von naturbelassenem Holz (Biomasse-Dampfheizkraftwerk) zu; das Bauvorhaben befindet sich im Bereich des Bebauungsplanes „GI Schaidweg-Nord“.
Für die Erweiterung der Kindertagesstätte „Storchennest“ werden die Aufträge für die Baumeisterarbeiten und Zimmererarbeiten vergeben. Es werden noch Nachverhandlungen mit den jeweils drei Bestanbietern geführt, bevor die Vergabe der Bauarbeiten endgültig erfolgt; diesem Vorgehen stimmte der Gemeinderat zu. Betreffend „SO Solarpark Haid“ wurde ein Mustervertrag zur finanziellen Beteiligung von Kommunen an Freiflächenanlagen und ein Durchführungsvertrag zum Vorhaben und Erschließungsplan abgeschlossen; der Gemeinderat erteilte hierzu seine Zustimmung. Der Photovoltaikpark entsteht im Bereich des Gemeindeteils Haid. Die ersten Bauarbeiten haben mittlerweile begonnen. Auch die Gemeinde zieht in Erwägung, auf mehreren Dächern kommualer Gebäude PV-Anlagen zu installieren, um die Eigenstromproduktion voranzutreiben. Desweiteren stimmte der Gemeinderat einem Gestattungsvertrag für die Mobilfunkversorgung zu sowie der Beantragung einer Zuwendung für ein Kanalsanierungskonzept.
Bürgermeister Waas informierte den Gemeinderat über den neuesten Sachstand betreffend Nahwärmenetz und Glasfaserausbau Niederwinkling. Die Errichtung beziehungsweise Erweiterung des Nahwärmenetzes sowie der Breitbandausbau nach der Bayerischen Gigabitrichtlinie werden einen Großteil der Investitionen der Gemeinde Niederwinkling in den nächsten beiden Jahren bestimmen. Die Gemeinde Niederwinkling hat dafür die erforderlichen finanziellen Rücklagen, um diese Vorhaben stemmen zu können. Die Erweiterung des Nahwärmenetzes wird vom Kommunalunternehmen Niederwinkling ausgeführt werden. Betreffend Breitbandausbau hat sich die Gemeinde Niederwinkling bereits im Sommer des Jahres 2020 für das Betreibermodell nach dem Bayerischen Förderprogramm entschieden. Demnach errichtet die Gemeinde mit Förderung des Freistaates Bayern das Breitbandnetz und verpachtet es an einen Netzbetreiber. Dabei bleibt die Gemeinde Eigentümerin des Breitbandnetzes. Der Freistaat Bayern fördert dieses Vorhaben mit 90 %. Der Eigenanteil von 10 % der Investitionskosten wird über das Verpachtungsentgelt langfristig abgedeckt. Im kommenden Jahr wird die Errichtung der passiven Infrastruktur ausgeschrieben werden. Sollten alle weiteren Schritte planmäßig verlaufen, könnte im August 2023 mit dem Bau begonnen werden. Aktuell förderfähig sind im Rahmen des Förderprogramms 884 Anschlüsse. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 5.000.000 Euro. Von Seiten der Kommune ist geplant, dass allen Bürgern im Gemeindegebiet Niederwinkling ein Glasfaseranschluss zur Verfügung steht. Hausanschlusskosten sollen von Seiten der Gemeinde nicht erhoben werden.
Die Firma dkCleanEnergy plant ein CO2neutrales Biomassedampfheizkraftwerk im nördlichen Teil des Industriegebietes „Schaidweg Nord“ auf rund 6.000 Quadratmeter zu errichten. Aus Waldreststoffen, wie Äste und Gipfel sowie aus Hackschnitzel wird durch Hackschnitzelkessel und Dampfmotoren Strom erzeugt, der dann in das öffentliche Netz eingespeist wird. Ein großer Vorteil ist hier die angrenzende Trafostation von Bayernwerk, die gerade errichtet wird. Bei diesem Vorgang entsteht Wärme, die zur Versorgung genutzt werden kann. Geplant wäre, dass das Kommunalunternehmen Niederwinkling ein entsprechendes Wärmenetz errichtet und an die Abnehmer liefert. Das bereits bestehende Nahwärmenetz wird in die Planungen mit einbezogen. Mittlerweile liegen dem Kommunalunternehmen Niederwinkling an die 420 Anfragen und Interessensbekundungen für einen Nahwärmeanschluss vor. Am 13. September 2022 wurde der Zuwendungsantrag für die förderfähige Maßnahme „Machbarkeitsstudie“ beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle in Eschborn eingereicht. Am 15. November hat das Kommunalunternehmen Niederwinkling nun den Zuwendungsbescheid mit einer Zuwendung in Höhe von 116.032 Euro erhalten. Bei förderfähigen Gesamtausgaben von 232.064 Euro wurde der Förderhöchstsatz von 50 % gewährt. Das Kommunalunternehmen Niederwinkling wird die Erstellung der Machbarkeitsstudie im Rahmen der Vorgaben des Zuwendungsbescheides beauftragen. Drei Angebote werden eingeholt, die Vergabe erfolgt an den günstigsten Bieter. Das gesamte Gemeindegebiet wird in die Machbarkeitsstudie mit einbezogen und ist Basis für die weiteren Ausschreibungen. Zudem wird mit Zustimmung des Gemeinderates ein KfW-Darlehen in Höhe von 480.000 Euro beantragt, das für den Förderantrag betreffend „Nahwärmenetz Industriegebiet Schaidweg-Nord“ notwendig ist.
Für die „Kreative Dorfwerkstatt“, die nun fertiggestellt ist und die über das „LEADER-Programm“ gefördert wurde, wurde ein Raum- und Nutzungskonzept beschlossen sowie eine Hausordnung erlassen. Geplant ist die offizielle Nutzung ab Januar 2023. Die Vereine, Gruppierungen und Institutionen werden hinsichtlich der Nutzungsmöglichkeiten nun kontaktiert und der Bedarf abgesteckt. Die Nutzung erfolgt in Abstimmung mit der beschlossenen Hausordnung. Der Gemeinderat stimmte in der Startphase einer übergangsweisen betriebskostenfreien Nutzung zu. Nach der Gemeinderatssitzung besichtigte der Gemeinderat die „Kreative Dorfwerkstatt“. Der Geschäftsführer des Kommunalunternehmens Niederwinkling, Christian Pfeffer, führte den Gemeinderat durch die Räumlichkeiten. Die „Kreative Dorfwerkstatt“ stellt sicherlich eine weitere Bereicherung der Einrichtungen der Gemeinde Niederwinkling dar.